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Geschichte


Geschichtliches

Das Schloss Henneckenrode wurde zwischen 1579 und 1580 erbaut.

Erwähnt wird die Siedlung allerdings schon im 13. Jahrhundert unter dem Namen Enekenroth als Besitz der Grafen von Wohldenberg. Die Grafenfamilie tauscht diesen Grundbesitz im Jahre 1293 mit Bischof Siegfried II. gegen ein Grundstück in Mehrdorf ein. Unter Bischof Siegfried wird erstmals von einer Kapelle berichtet.

1567 kommt Henneckenrode in die Hände der Familie von Saldern. Heinrich von Saldern lässt ab 1579 das Henneckenroder Schloss im Stil der deutschen Renaissance errichten, im Auftrag seines Sohnes Burchard wird im Jahre 1597 auf dem Schlossgelände die heutige St. Josephs-Kirche gebaut.

Im Jahre 1685 verkauft die Familie von Saldern ihren Besitz an Arnold von Bocholtz, einen aus Westfalen stammenden Drosten aus dem Hause Wohldenberg. 1820 müssen die Grafen von Bocholtz Schloss- und Gutsanlage als Ersatz für Geldanleihen an den Landrentmeister Friedrich Blum übergeben. Dieser verfügt in seinem Testament, dass das Schloss nach seinem Tode zu einem Waisenhaus für Kinder umgewandelt werden soll.

Blum verstirbt im Februar 1832 und nach einem zweckgetreuen Umbau wird das Waisenhaus 1838 eröffnet. 1856 wird die Leitung der Einrichtung den Barmherzigen Schwestern vom Hl.Vinzenz von Paul und nach dem 2.Weltkrieg an die Schwestern des Franziskanerinnenordens übergeben. Heute wird der Grundbesitz der Blum'schen Waisenhausstiftung vom Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim verwaltet und verpachtet.

Neben dem Schloss prägen vor allem einige alte Häuser das verwunschene Bild Henneckenrodes.Die benachbarten Dörfer Sottrum im Norden und Nette im Südwesten sind über die durch Henneckenrode führende L 493 zu erreichen, über die L 497 im Süden Schlewecke. Über diese Straßen sind die nahegelegenen Bundesstraßen 243 und 6 sowie die Autobahnen 39 und 7 schnell zu erreichen.

Mit circa 100 Einwohnern zählt Henneckenrode heute zu den kleinsten Dörfern der Gemeinde Holle im Landkreis Hildesheim. Das Wappen Henneckenrodes vereinigt die Wappen der für den Ort prägenden Familien von Saldern und von Bocholtz. An die von Saldern erinnert die Rose im unteren Drittel des Wappenschilds, darüber schwimmt auf einer doppelten Welle der Schwan der von Bocholtz.


Historische Baulichkeiten

Schloss Henneckenrode mit Wirtschaftsgebäuden

Schloss Henneckenrode ist Wahrzeichen und Mittelpunkt der kleinen Ortschaft, die nur aus einer Straße mit wenigen
Häusern besteht.

Es wurde in den Jahren 1579/80 im Auftrag der Grafen von Saldern im Stil der Weserrenaissance errichtet und von ihnen als Wohnsitz genutzt.

Knapp 90 Jahre später kaufte Arnold von Bocholtz, Drost des Wohldenbergs, den Henneckenroder Besitz und ließ die Wirtschaftsgebäude errichten, die den Gutshof bis heute abschließen. Diese Wirtschaftsgebäude werden bis heute vom Pächter des Henneckenroder Gutes genutzt und instand gehalten.

Als sich die Grafen von Bocholtz 100 Jahre später beim Landrentmeister Friedrich Blum verschuldeten, mussten sie diesem ihren Besitz in Henneckenrode überlassen. Er übernahm das gesamte Gut und ließ schon ein Jahr später testamentarisch verfügen, dass das Schloss nach seinem Tode als Waisenhaus genutzt werden sollte. Blum verstarb im Februar 1832. Eine nun folgende gerichtliche Auseinandersetzung um das Testament endete 1836 mit einem Vergleich. Nach Umbaumaßnahmen konnte das Waisenhaus erst 1838 eröffnet werden. Seitdem fanden hier Waisenkinder eine neue Heimat, wenngleich die betreuten Kinder heute in der Regel nicht elternlos sind, sondern aufgrund problematischer Familienverhältnisse in der Kinder- und Jugendhilfe Henneckenrode aufgenommen werden. (Siehe dazu auch www.kh-henneckenrode.de)

Neben den landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden in Fachwerkbauweise sind auch weitere Wirtschaftsgebäude der Waisenhausstiftung erhalten geblieben. Hinter der Kirche befindet sich das alte Gebäude der Waisenhausschule, ihr gegenüber stehen Gebäude, in denen die Wäscherei und die Näherei der Einrichtung untergebracht waren.

Die das Gutsgelände umfassende Mauer steht heute unter Denkmalschutz.

Aufgrund der in naher Zukunft zu erwartenden sehr hohen Sanierungskosten des Schlossgebäudes erarbeitet die Stiftung Katholische Kinder- und Jugendhilfe im Bistum Hildesheim derzeit ein neues Konzept für die Unterbringung und Betreuung der zurzeit in Henneckenrode lebenden Kinder und Jugendlichen. Das neue Konzept wird nach Aussage des Bischöflichen Generakvikariats dezentral angelegt sein, d.h. dass zurzeit nur noch eine Tagesgruppe weiterhin in der alten Schule auf dem Gelände des Gutes Henneckenrode betreut wird. Alle anderen Kinder sind an neue Standorte in Dinklar, Baddeckenstedt und Bad Salzdetfurth umgezogen.

Das Schlossgebäude steht seitdem leer und kann nicht besichtigt werden. Mittlerweile hat sich jedoch der Verein Gewiss e.V. (GEnerationen Wohnen Im SchlosS e.V.) gegründet, der sich zum Ziel setzt, das Schloss in Henneckenrode wieder mit Leben zu füllen. Hier erfährt man mehr.

Katholische Kirche St. Joseph

Die unter dem Patronat des Heiligen Joseph stehende Kirche wurde 1597 im Auftrag der Grafen von Saldern gebaut bzw. grundlegend renoviert. Die Familie von Saldern bekannte sich schon früh zum Luthertum. Daher ist die Kapelle, im Unterschied zu ihrer heutigen konfessionelle Zugehörigkeit, als evangelische Kirche errichtet wurde und diente auch später als evangelische Pfarrkirche für die Henneckenroder Bevölkerung.

Der Kirchenbau ist Teil eines Ringes von Gebäuden, der den Gutshof umgibt und aus Bruchsteinen errichtet. An ihrer Ostseite, die ursprünglich mit einem verzierten Steingiebel geschmückt war, erhebt sich seit 1861 ein viereckiger Glockenturm.

Über dem rundbogigen Eingang mit der alten Rennaissance-Holztür in der westlichen Südseite der Kirche ist ein Wappenstein mit der Salder'schen Rose, der Jahreszahl 1579 (dem Baujahr) und einer Unterschrift, die auf den Bauherren Burchard von Saldern hinweist. Die Tür wird von langen und kurzen Quadern eingefassten, auch hier erkennt man, neben kleinen geflügelten Engelsköpfen, die Salder'sche Rose.

 

Besonders sehenswert in ihrem Inneren ist ein ursprünglich aus Volkersheim stammender gotischer Altarschrein mit großen, schön geschnitzten Heiligenfiguren. Wir sehen in seiner Mitte die Gottesmutter mit Kind, zu ihrer Linken den Heiligen Georg mit Drachen, zu ihrer Rechten den Evangelisten Johannes. In den Seitenflügeln links sind die Heilige Anna selbdritt (Anna, Maria und ihr Sohn Jesus) und die Heilige Katharina, im rechten Flügel Maria Magdalena und Papst Urban dargestellt. Im Rahmen von Renovierungsarbeiten in den Jahren 1976/77 wurde der obere Ornamentenkamm hinzugefügt. Unter dem geschnitzten Altar befindet sich der Tabernakel, an seinen Seiten die Symbole und Namen der vier Evangelisten.

Die Pieta links neben dem Altar stammt aus dem 14. Jahrhundert.

Acht Gemälde im Kirchenschiff zeigen die Seligpreisungen Jesu.

Ein holzgeschnitzter Kreuzweg, entstanden um 1900, stellt in eindrucksvoller plastischer Form den Leidensweg Christi dar.

Der unter der Orgelempore stehende steinerne Taufstein stammt aus der Erbauerzeit der Kirche.

Die Kirche ist außerhalb der Gottesdienstzeiten verschlossen. Der Pächter des Gutshofes, Herr Wilhelm Krüger, ist aber gerne bereit, die Kirche außerhalb dieser Zeiten für Besichtigungen zu öffnen. Bitte melden Sie sich im Gebäudeteil auf der rechten Seite des Schlosses, Henneckenroder Straße 1.

Pfarrhaus

Verlässt man den Schlosshof durch das Tor, fällt linker Hand auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein gelbgestrichenes Haus ins Auge. Es handelt sich hierbei um das alte Pfarrhaus des Ortes. Dieses wird heute noch vom letzten Ortspfarrer bewohnt, der dort seinen Ruhestand verbringt. Ursprünglich hat genau an der Stelle des gelben Pfarrhauses das rechts daneben befindliche Fachwerkhaus gestanden. Dieses wurde 1900 abgebaut und an seinen jetzigen Standort versetzt, um Platz für das Wohnhaus des Pfarrers zu machen. Fachwerk- und Pfarrhaus haben daher den gleichen Grundriss.

Ältere Wohngebäude an der Henneckenroder Straße Richtung Sottrum

In Henneckenrode prägen einige Fachwerkhäuser das idyllische Bild des Ortes. In diesen Gebäuden lebten ursprünglich die Mitarbeiter des Gutes mit ihren Familien.


Spuren von historischen Produktionsstätten

Gutshof

Zu finden: Innerhalb des Schlossgeländes

Der Gutshof des Henneckenroder Schlosses wird noch heute bewirtschaftet.

Alte Mühle

Zu finden: Links unterhalb der Henneckenroder Straße Richtung Schlewecke

Kurz hinter dem Ortsausgang liegt links etwas abseits der Straße im Tal eine 200 Jahre alte Wasser- und Getreidemühle, die ursprünglich auch zur Stromerzeugung genutzt wurde.

In dieser Mühle ist heute die private Musikschule von Silke Feser untergebracht.

Schornstein der Zementfabrik

Zu finden: Neben der Mühle

Vom 100 Jahre alten Zementwerk in Henneckenrode hinter der Mühle steht auch heute noch der 24 Meter hohe Schornstein. Er ist im Besitz der Familie Feser und wurde in ihrem Auftrag mit Unterstützung von Denkmalschutzbehörde, Umweltverbänden, Sparkassenstiftung und des Ornitologischen Vereins im Jahre 2011 restauriert. Über viele Generationen und bis in die 70er Jahre hinein hatten dort oben in luftiger Höhe Störche ihren Nistplatz, blieben aber dann zum Kummer der Fesers eines Tages aus. Nun haben in jüngster Zeit wieder Störche Interesse an Nistplatz und Umgebung bekundet.

Im Zuge der Renaturierung des Spiegelteiches wurde mehrfach der Wasserlauf des Mühlengrabens gestaut und führte ringsum zu feuchten Wiesen, die den Störchen nun reichlich Nahrung bieten. Wie hieß es noch 2011 in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung? Eine familienfreundliche, mietfreie Immobilie in Henneckenrode ist bezugsfertig. Die Bleibe ist verkehrsgünstig gelegen, bietet eine hervorragenden Ausblick, das Versorgungsangebot stimmt. Sie ist immer noch frei und findet hoffentlich bald neue Bewohner!